Kommuni­kations­design – Rund um Bewerbung, Mappe und Eignungsprüfung

Ich möchte versuchen Dir alle Fragen ehrlich zu beantworten, die ich mir vor, während oder nach meiner Bewerbung für den Studiengang Kommunikationsdesign gestellt habe. Dieser Beitrag wird wohl ziemlich lang. Also schau dir auch gerne einfach die Überschriften an und spring dann zum entsprechenden Kapitel, indem du auf die Gliederung klickst.

Die Übersicht


►Fragen, die du vor der Bewerbung klären solltest

Auf der Website der jeweiligen Schule kannst du schon viele Informationen finden. Doch nicht jede Einrichtung gibt sich so viel Mühe. Wenn du dir bei etwas unsicher bist oder glaubst etwas zu vergessen, kannst du einfach im zuständigen Sekretariat anrufen oder eine e-Mail schreiben. Sie helfen dir gerne oder leiten dich an Leute weiter, die dir helfen können. Hier eine Checkliste für alle Fragen an die du vielleicht noch nicht gedacht hast.

Welche Unterlagen werden benötigt?

Reicht das Zeugnis aus oder muss ich zusätzlich Unterlagen beifügen?
Müssen alle Unterlagen beglaubigt sein?

Wie ist das Verfahren organisiert?

Bekomme ich über alles schriftlich bescheid?
Welche Informationen muss ich mir selbstständig holen?
In welchen Zeiträumen kann ich mit Antworten rechnen?
Kann ich erfahren, wie gut meine Chancen sind?

Was passiert wenn ich alles bestanden habe?

Muss ich noch Unterlagen einreichen?
Bin ich jetzt automatisch aufgenommen?
Wie funktioniert das mit der Immatrikulation?
Bekommt ich alles schriftlich erklärt oder muss ich mich selbst kümmern?

Was passiert wenn ich ins Wartesemester rutsche?

Wie oft darf ich mich bewerben?
Wie funktioniert die Bewerbung mit den alten Unterlagen?

Was passiert, wenn ich nicht bestehe?

Bekomme ich eindeutig Bescheid?
Wann darf ich mich wieder bewerben?

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►Bewerbungen sind teuer!

Eine normale Bewerbung…

kostet ja schon ein paar Euro. Da braucht man eine anständige Mappe, starkes Papier, ein hübsches Bewerbungsfoto, einen festen Briefumschlag und das Porto. Pro Bewerbung die dann aus dem Haus fliegt, gibt man da gerne 5 bis 10 Euro aus. Gut, dass allmählich alles online geregelt werden kann.

Eine kreative Bewerbung…

ist eine ganz andere Welt. Wer vom ersten bis zum letzten Eindruck punkten möchte, muss blechen! Angefangen bei der Mappe bis hin zu einer geeigneten Bleibe für den Aufenthalt während der Prüfung. Ich habe meine Finanzen grob überschlagen und komme auf 250 Euro, die ich für insgesamt 3 Bewerbungen ausgegeben habe!

  • 70 Euro für zwei Mappen
  • 80 Euro für den Ausdruck hochwertiger Fotografien
  • 40 Euro für den Karton als Passepartout
  • ca. 50 Euro für Materialien, die ich für den Test brauchte
  • etwa 30 Euro für Bus und Bahn

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►Vorbereitung der Mappe

Die beste Vorbereitung ist an erster Stelle, sich zu motivieren einfach kreativ zu sein. Außerdem gehört immer das Beobachten dazu. Damit ist gemeint, dass du dich in die reale Welt begibst und beobachtest, was und wer dort zu finden ist. Aber auch Kopieren oder Ideen-„klauen“ bei Profis und Vorbildern ist erlaubt (mach dein eigenes Ding daraus).

„Mutti hat gesagt…“

Deine Mama hat dich lieb und fand schon die Kritzeleien toll, die du mit 4 Jahren gemacht hast. Wenn du eine ehrliche Meinung willst, die dich in deinen Fähgkeiten weiter bringt, dann geh zu jemandem, der dich nicht kennt und keine Angst davor hat, dich zu verletzen. Später nimmt auch niemand Rücksicht auf deine Gefühle.

Zeichenkurse…

sind oft schweineteuer und bringen dir nicht viel. Setze dich lieber zu Hause hin und übe für dich selbst (Youtube ist ein guter Lehrer). Es ist eigentlich gar nicht so wichtig, zeichnen zu können. Du kannst bei Kommunikationsdesign auch einen Weg einschlagen, bei dem du nie mehr eine schöne Zeichnung anfertigen musst.

Ratgeber…

sind Bullshit – entschuldige, aber es ist so! Auch ich habe mich verleiten lassen und ein solches Exemplar für 30€(!) gekauft. Das Problem (und das wirst du heute noch häufiger lesen) jede Hochschule ist anders. Und da das die Autoren auch wissen, lässt sich so ein Ratgeber lesen wie von einem Ahnungslosen geschrieben. Man bekommt einen Tipp und der wird direkt wieder entkräftet. Da steht zum Beispiel: „das könnte an deiner Schule jedoch anders sein.“ oder „in der Regel wird XYZ nicht gern gesehen“ bzw. „Meistens ist es so – manchmal aber auch ganz anders“spare dir lieber das Geld!

Mappenkurse…

sind mit Vorsicht zu genießen. Ein solcher Kurs kann dir helfen einen neuen Blick auf das Fach Kommunikationsdesign zu bekommen. Aber lasse dich nicht davon treiben, die Mappe in diesem Kurs zu erstellen. Die Professoren wollen deine Kreativität erkennen und nicht die, deines Kursleiters. Oft kennt die Prüfungskommission schon die typischen Arbeiten eines solchen Kurses.

Mappenberatung an der Hochschule…

ist der einzig richtige Weg, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Eine solche Beratung wird von den Professoren selbst oder Studenten in einem höheren Semester veranstaltet. Oft kannst du dort erste Arbeiten oder eine ganze Mappe vorzeigen und kostbare Hinweise ernten. Nur dort kannst du dir Tipps holen, die auf die Bewerbung an deiner Wunschhochschule zugeschnitten sind.

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►Wie man eine Mappe erstellt – Typsache

Die Planer-Typen

Das ist eine Gruppe von Menschen, die ich sehr beeindruckend finde. Sie fangen schon mehrere Monate vorher mit der Mappe an, überarbeiten sie ständig, finden einen roten Faden oder haben bereits ein Thema an dem sie ihre Arbeiten anlehnen. Ihre Bewerbung ist ein einziges Gesamtwerk.

Die Unentschlossenen

Die Unentschlossenen können sich einfach nicht für ein Thema entscheiden und machen deswegen einfach, was ihnen gerade einfällt. Dadurch dass sie Spaß daran haben, erkennt man oft ihren eigenen Stil. Am Ende werden die einzelnen Arbeiten einfach in die Mappe gelegt und fertig.

Die Stress-Typen

Irgendwie haben diese Leute sich nicht getraut anzufangen oder ihnen ist kein passendes Thema eingefallen. Darum haben sie bis zum bitteren Ende gewartet und die Mappe in den letzten 2 Wochen in Nachtschichten erarbeitet. Diese Menschen sind besonders produktiv, wenn die Zeit knapp wird. Ich zähle mich zu ihnen.

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Wie meine Mappe aussieht zeige ich dir in DIESEM BEITRAG.

►Meine kleinen Tipps zur Mappe

Geheimrezept

Ja, es gibt ein Geheimrezept, wie man eine erfolgreiche Mappe erstellen kann. Das findest du bei den Beratungsterminen der Hochschule, wo du dich bewerben willst. Dort wird man dir sagen können worauf es ankommt. Denn jede Hochschule hat andere Schwerpunkte. Deswegen musst du dir dein Rezept bei jeder Schule persönlich abholen, wenn du dir ganz sicher sein möchtest.

Thema oder roter Faden

Ein Thema oder Roter Faden ist eine coole Sache, wenn die Umsetzung gelingt. Aber ich kann dir sagen: nach 10 Arbeiten wird es immer schwieriger passende Arbeiten zu erstellen. Wenn dir das passiert, erzwinge es nicht! Entweder du teilst deine Mappe in verschiedene Themen ein oder du setzt auf Einzelarbeiten und Serien die für sich sprechen und stark sind.

Minimaler Aufwand

An den meisten Schulen werden die Mappen im Akkord von Studenten in einem Raum ausgelegt und die Profs schauen einmal grob drüber. Das heißt, dass deine Arbeiten wenig Beachtung bekommen. Ja auch irgendwie verständlich bei 200 bis 600 Bewerbern. Halte also deinen Aufwand so klein, wie es geht. Es kommt hauptsächlich auf deine Ideen an und weniger darauf, ob du eine perfekte Schraffur beherrschst.

Vielfalt und Können

Aber auch wenn die Arbeiten nur 3 Sekunden angeschaut werden, registriert die Jury doch, ob du es wirklich willst oder ob du dich gequält hast. Sortiere die Arbeiten aus, bei denen DU nicht zufrieden bist und verzichte lieber auf eine Technik, wenn sie dir nicht gelingen will. Vielfalt ist gut. Der Grad zwischen Experiment und misslungenem Versuch kann dabei sehr schmal sein.

Leidenschaft

Stehe hinter den Arbeiten, die du gemacht hast. Es muss Spaß und Leidenschaft in ihnen stecken. Man spürt, wenn jemand etwas halbherzig gemacht hat. Außerdem: wie willst du deine Mappe glaubwürdig vertreten, wenn an deiner Schule ein Gespräch Teil des Verfahrens ist?

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►Die Bewerbung – Papierkram und Ablauf

Dazu kann ich dir leider nichts sagen, außer: es steht eigentlich IMMER auf der Website deiner Wunschhochschule, was zu tun ist.
Das Bewerbungsverfahren ist von Hochschule zu Hochschule anders. Es kann sein, dass du alle 2 Wochen über mehrere Monate hinweg mit ihnen in Kontakt treten musst, weil eine weitere Frist für Abgaben näher kommt. Es kann aber auch sein, dass alles sehr kompakt ist und dein Urteil nach bereits einem Monat klar ist.

Du solltest dir jedoch deine Unterlagen vom Abitur bereit halten. Eine Kopie oder eine beglaubigte Kopie deines Zeugnisses (+eventuell Bescheinigung über ein dazugehöriges Praktikum) werden immer gefordert. Lies auch da noch einmal genau nach, damit du dann nicht in Panik ausbrichst, weil dir eine Urkunde o. Ä. fehlt.

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►So wird die Mappe bewertet

Meistens gibt es einen Mappenvorentscheid. Darüber wird gefiltert, wer in die Prüfung oder ein persönliches Gespräch weiter darf. Die Studenten legen die Arbeiten aus deiner Mappe in einer Halle aus (zum Beispiel Aula oder Festsaal) und die Professoren laufen daran vorbei und schreiben sich zu jeder Mappe eine Kleinigkeit auf. Danach oder schon währenddessen wird diskutiert und aussortiert. Bei vielen Mappen ist es klar, dass man sie nicht an der Schule haben möchte oder, dass man sie ganz sicher annehmen würde. Über die graue Masse dazwischen, die weder richtig gut noch richtig schlecht waren, wird wahrscheinlich lange gestritten oder (nach meinem Gefühl auch manchmal) einfach gewürfelt.

Wenn du zu der grauen Masse gehören solltest, könnte es dir das Genick brechen, wenn du schon viel Erfahrung durch Ausbildung oder Praktika im Kommunikationsdesignbereich gesammelt hast (und einen Lebenslauf abgeben musstest). Das hat folgenden Grund: Stell dir vor, du bist Chef einer Firma und musst dich zwischen zwei Bewerbern entscheiden, die sich in der Probewoche beide gleich gut angestellt haben. Wen würdest du wählen? Denjenigen, der vorher nie Berührung mit der Materie hatte? Oder den, der schon  mehrere Jahre in einem ähnlichen Betrieb gearbeitet hat? – Genau, du stellst den Bewerber ein, dem du mehr beibringen kannst.

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►Die Eignungsprüfung

Auch hier kann ich dir nur empfehlen dich vor Ort zu erkundigen oder bei precore.net vorbei zu schauen. Dort kannst du dir Mappen ansehen, Prüfungen durchlesen und im Forum mit Bewerbern und Studenten Kontakt aufnehmen.

Aber eins sei gesagt: du brauchst keine Angst vor dem Test haben. Niemand wird dich bloß stellen, streng sein oder dir unangenehme Fragen stellen, die du nicht beantworten kannst. Die Professoren wissen, dass du unbedingt studieren möchtest (darum hast du dir ja die Mühe mit der Mappe gemacht). Und sie wissen auch, dass du deswegen sehr aufgeregt bist. Darum kommen sie dir entgegen und versuchen die Prüfung so locker und entspannt zu gestalten, wie es nur geht.

Da ich bei zwei Kommunikationsdesign-Eignungsprüfungen war, werde ich dir jetzt zeigen, wie unterschiedlich so ein Test ausfallen kann.

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►Die Eignungsprüfung an der HS Mainz

Die Mappenabgabe

In Mainz kommst du nur in den Test, wenn deine Mappe „bestanden“ hat. Du gibst die Mappe ca. 2-3 Wochen vorher ab, bekommst eine Absage oder eine Einladung und kannst dir die Mappe dann während der Prüfungstage wieder abholen.

Die Prüfung

Die Prüfung ist in 3 Teile und 2 Tage gesplittet. Der erste Teil ist theoretisch. Dort musst du vor Allem schreiben oder einen Text verstehen und zeichnerisch umsetzen. Der zweite Teil findet am Nachmittag des ersten Tages statt. Du bekommst eine Aufgabenliste, die du vorwiegend zeichnerisch umsetzen musst. Alle Aufgaben musst du dir zeitlich selbst einteilen. Das kann leicht in Stress ausarten, weil du für viele Aufgaben keine Zeit hast nachzudenken.

Am zweiten Tag ist die mündliche Prüfung. Die darfst du dir aber auf keinem Fall so vorstellen wie im Abitur. Die Profs wollen nicht wissen, was du schon weißt, sie wollen wissen, wie kreativ du bist und wie du dich verhältst. Dazu müsst ihr in einer Gruppe einen „Vortrag“ ausarbeiten. Meistens ist es eine Präsentation über ein Projekt, Organisation, Produkt oder Verbesserungsvorschläge zu etwas existierendem (Meine Gruppe sollte sich einen neuen Eignungstest ausdenken).  Die Stimmung ist dabei sehr locker und du hast das Gefühl, du sitzt nicht vor einer Jury sondern vor ein paar Freunden.

Der entscheidende Brief

Während der Prüfung bekommst du an keinem Punkt das Gefühl vermittelt, dass du gute oder schlechte Aussichten auf einen Studienplatz hast. In Mainz bedeutet eine bestandene Prüfung nicht, dass du auch angenommen wirst. Zu deiner Prüfungsnote (70%) wird dein Abiturschnitt (30%) gerechnet. Diese Schule hat ein Nachrück-Verfahren. Wirst du direkt aufgenommen, läuft die Bewerbung schon seit reichlich 2 Monaten. Musst du darauf warten, dass jemand seinen Studienplatz ablehnt, können über 4 Monate vergehen, bevor du den Ablehnungsbescheid bekommst!

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►Die Eignungsprüfung an der HS RheinMain Wiesbaden

Die Mappenabgabe

In Wiesbaden hat jeder die Chance mit Mappe und Prüfung zu punkten. Du meldest dich nur zum Test an und bringst deine Mappe dann am ersten Tag mit. Während du dann im Test sitzt, wird die Mappe parallel von den Professoren angeschaut und bewertet.

Die Prüfung

Die Prüfung besteht aus 2 oder 3 Tagen (zu Tag 3 werden nicht alle eingeladen). Da es viele Pausen zwischen den Programmpunkten gibt, bekommst du am Anfang eine Übersicht auf die Hand. Es gibt 5 Aufgaben: Fotografisches Sehen (fotografieren), Konzeptionelles Verständnis (schriftliches Talent), Visuelle Navigation (Funktionen darstellen), Filmisches Denken (Storyboard und Filmidee) und Illustration und Farbe. Jede Aufgabe hat einen eigenen Programmpunkt. Du musst dir also deine Zeit nicht selbst einteilen und du hast viel Raum um dir deine Ideen zu überlegen.

Nach den Aufgaben wird dir die Wartezeit mit kleinen Events, Vorträgen und Filmen versüßt. Denn jetzt sind die Professoren noch dabei eure Prüfungsergebnisse durchzusehen. Nach einem Punktesystem (Mappe+Prüfung) werden dann die besten Bewerber ermittelt und bekannt gegeben. Wer jetzt nicht genannt wird weiß, dass er keinen Studienplatz bekommt – Ausnahmen sind besonders begabte Bewerber – und sich seine Mappe direkt abholen kann . Für alle anderen sieht es gut aus. Sie werden für den nächsten Tag ins Gespräch eingeladen.

Das Gespräch dauert nur ca. 5 bis maximal 10 Minuten und ist dafür da dich schon einmal kennen zu lernen. Dir werden hauptsächlich Fragen zur Mappe (wie oder wo hast du das gemacht? Wie kamst du auf die Idee?) oder zu dir selbst gestellt (Was machst du zur Zeit? Warum möchtest du hier studieren?). Mit einem Augenzwinkern wird dir dann auch vermittelt, wenn du mit einer Zusage rechnen kannst.

Der entscheidende Brief

In Wiesbaden kommt die Einladung zum Gespräch einer Zusage gleich. Hier zählt nur deine kreative Leistung. Nur Ausnahmen werden jetzt noch aus dem Verfahren gekickt. Wenn du nicht ins Gespräch kommst, ist seit der Anmeldefrist erst eine Woche vergangen! Die Zusage bekommst du nach 2-3 Wochen nach dem Test. Die offizielle Absage nach 3-7 Wochen.

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►Allgemeine Tipps zur Prüfung

Ich packe meine Tasche und nehme mit…

In einer solchen Prüfung hast du wenig Zeit, um alles perfekt auszuarbeiten. Auch wenn in der Einladung viele verschiedene Materialien aufgelistet waren, versuche das abzuspecken und dich bei „Oder-Ansagen“ zu entscheiden, womit du besser arbeiten kannst. Du wirst zum Beispiel niemals alle 260 Farben aus deinem Polychromoskasten nutzen können. Bei mir sah das dann so aus:

  • Bleistifte in verschiedenen Härten (3 reichen)
  • Filz- oder Buntstifte (aber nur eine Auswahl)
  • Feder oder Fineliner (weniger Sauerei)
  • Kugelschreiber oder Füller (2 für den Fall, dass einer leer geht)
  • wasserlösliche Farben (Aquarellfarben, klein und machen wenig Sauerei)
  • Pinsel und Wasserbehälter (bzw. meinen Wassertankpinsel)
  • Zeichenblock A3, Schreibblock A4
  • Zeichenbrett (wird auch ohne gehen)
  • Kleber, Schere, Lineal, Spitzer, Radiergummi…
  • Digitalkamera
Kontakte knüpfen

Ihr habt alle das gleiche Ziel, die gleichen Interessen und das Gleiche durchzumachen. Ich empfehle dir, suche Kontakt und tauscht Handynummern! Es tut gut die Aufregung bis zum entscheidenden Brief mit jemandem teilen zu können oder sich gegenseitig zu erkundigen, ob man denn schon etwas gehört habe. Ebenso gut tut es, wenn man gemeinsam Feiern, Trauen oder sich Trost geben kann.

Essen, Trinken, Süßigkeiten

Die Prüfung ist anstrengend und saugt an deiner Ausdauer. Wichtig ist es, viel zu trinken und immer einen kleinen Snack für den aufdringlich knurrenden Magen dabei zu haben. Vielleicht hast du keine Zeit in der Pause etwas zu Essen zu holen oder du wurdest in ein interssantes Gespräch verwickelt.

Notfallpaket

Denk daran, was dir vielleicht passieren könnte oder was du gelegentlich spontan brauchst. Mein Notfallpaket besteht aus Taschentüchern, Kopfschmerztabletten und Tampons – man kann ja nie wissen.

Ein voller Handyakku

Es gibt nichts Schlimmeres als ein totes Handy, wenn man unbedingt seine Gefühle mit einer vertrauten Person teilen möchte. Du hast zum Beispiel nicht bestanden und möchtest abgeholt werden. Oder es lief alles wie am Schnürchen und du willst unbedingt jemandem freudig ins Ohr schreien.

Beschäftigung

Je nachdem, wie deine Prüfung aufgebaut ist, kann es sein, dass du eine lange Zeit nichts zu tun hast. Irgendwie sind auch alle langsam müde und werden wortkarg. Nimm dir etwas mit, womit du dich beschäftigen kannst. Ein Buch, etwas zu Stricken, dein Skizzenheft oder deine tragbare Spielkonsole.

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►Bin ich zu schlecht? – Warum ich abgelehnt wurde

Als ich im Sommer in Mainz keinen Studienplatz bekommen habe, war ich sehr enttäuscht und wütend. Ich machte das jetzt schon seit einigen Jahren, war immer eine der Besten gewesen und hatte nun die Prüfung haarscharf mit 3,5 bestanden. Und trotzdem wurde ich abgelehnt. Ich fragte mich, ob ich gar nicht so gut bin, ob ich das nicht kann, ob ich überhaupt etwas kann. Meine Motivation war am Ende. Mir wurde jedoch klar, dass ich das unbedingt möchte, rappelte ich mich wieder auf und holte mir Zuspruch woher es nur ging. Nicht aufgeben!

Die meisten Studenten mussten das Gleiche durchmachen, wie ich und vielleicht du. Sie hatten sich vorher nicht ausreichend informiert, glaubten ein bisschen Erfahrung oder Zustimmung von Freunden würde genügen. Heute weiß ich, dass ein solches Bewerbungsverfahren oft willkürlich und unfair ist. Sehr gute Leute rutschen durchs Raster, weil sie einfach nicht den Nerv der Hochschule getroffen haben. Unerfahrene Menschen, die gar keine Ahnung hatten, was Kommunikationsdesign ist, hatten hingegen Glück und haben es mit ihren Zeichnungen beim ersten Mal geschafft.

Gib also nicht auf. Informiere dich, was in eine Bewerbung gehört, was die Profs sehen wollen und lass dir Zeit mit deiner (zweiten) Bewerbung. Die meisten schaffen es beim 2. Anlauf ;)

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►Qual der Wahl – Entscheidung bei mehreren Zusagen

Ich konnte es gar nicht fassen, als ich die Zusage bekam: JA, ICH DARF IN WIESBADEN STUDIEREN, ENDLICH! Im Fall, dass mich auch Mainz im zweiten Anlauf aufnehmen würde, hatte ich eine Prioritätenliste:

1. Die Sympathie und Organisation

Je nachdem, wie du deine Prioritäten setzt, kann das natürlich für dich an 2. oder 3. Stelle stehen. Bedenke aber, dass der Studiengang Kommunikationsdesign sehr persönlich ist. Du gehst dort nicht hin und lässt dich von einem Prof berieseln – Nein, du musst mit den Menschen zusammen arbeiten und ihnen vertrauen können.

Bisher habe ich mich an keiner Schule so richtig wohl gefühlt und war immer froh, wenn ich nach einiger Zeit das Lager wechseln konnte. Das lag zum Einen an den Menschen (viele waren unhöflich, rotzfrech oder unfair). Aber zum Anderen auch an der Organisation (schlechte Kommunikation, undurchdacht, unlogisch, unpünktlich).

2. Das Programm

Jede Schule hat einen Modulplan. Dort kannst du dir schon einmal ansehen, was es alles zu entdecken gibt. Wenn du also fasziniert von Film oder Drucktechniken bist, dass schon dein Leben lang machen wolltest und deine Schule dieses Fach nicht anbietet, dann würde ich mich für diese Hochschule nicht entscheiden.

Ich weiß noch nicht, was genau ich machen möchte. Darum ist es mir wichtig, dass ich in jedes Fach hinein schnuppern darf und mich nicht von Anfang an festlegen muss.

3. Die Entfernung

Das sollte dein letzter Grund sein, wenn du nicht von irgendetwas abhängig bist. Freunde und neue Bekannte findet man schneller als man glaubt. Lass dich auf ein Abenteuer ein und ziehe einmal quer durch Deutschland, wenn du deine Traumschule gefunden hast!

Da ich vor kurzem mit meinem Freund zusammengezogen bin, habe ich mich nur an den Schulen beworben die ich mit Bus und Bahn erreichen kann. Mein Favorit wäre hier Mainz. Diese Schule erreiche ich innerhalb von 7 Minuten. Doch Wiesbaden hat mich bei meinem ersten Punkt überzeugt und darum nehme ich die 2 bis 3 Stunden in Bus und Bahn täglich in Kauf.

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Das war meine kleine und ehrliche Tippsammlung

Ich hoffe ich habe nichts vergessen, was dringend zu erzählen gewesen wäre. Und ich hoffe natürlich, dass ich dir helfen konnte, dir ein paar Fragen beantworten konnte, dir vielleicht sogar die Angst vor der Prüfung nehmen konnte…

Du hast noch Fragen?

im 8. Semester habe ich ein FAQ geschrieben, das die meisten deiner Fragen ausführlich beantworten wird.

Warum hast du dir diesen Beitrag angeschaut?

 

Danke, dass du abgestimmt hast 🖤
Dein Feedback bedeutet mir viel!

 

Ich beantworte dir alle Fragen in den Kommentaren!

Viel Erfolg bei deiner Bewerbung
Liebe Grüße > sara

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Ich möchte versuchen Dir alle Fragen ehrlich zu beantworten, die ich mir vor, während oder nach meiner Bewerbung für den Studiengang Kommunikationsdesign gestellt habe. Dieser Beitrag wird wohl ziemlich lang. Also schau dir auch gerne einfach die Überschriften an und spring dann zum entsprechenden Kapitel, indem du auf die Gliederung klickst.

Die Übersicht


►Fragen, die du vor der Bewerbung klären solltest

Auf der Website der jeweiligen Schule kannst du schon viele Informationen finden. Doch nicht jede Einrichtung gibt sich so viel Mühe. Wenn du dir bei etwas unsicher bist oder glaubst etwas zu vergessen, kannst du einfach im zuständigen Sekretariat anrufen oder eine e-Mail schreiben. Sie helfen dir gerne oder leiten dich an Leute weiter, die dir helfen können. Hier eine Checkliste für alle Fragen an die du vielleicht noch nicht gedacht hast.

Welche Unterlagen werden benötigt?

Reicht das Zeugnis aus oder muss ich zusätzlich Unterlagen beifügen?
Müssen alle Unterlagen beglaubigt sein?

Wie ist das Verfahren organisiert?

Bekomme ich über alles schriftlich bescheid?
Welche Informationen muss ich mir selbstständig holen?
In welchen Zeiträumen kann ich mit Antworten rechnen?
Kann ich erfahren, wie gut meine Chancen sind?

Was passiert wenn ich alles bestanden habe?

Muss ich noch Unterlagen einreichen?
Bin ich jetzt automatisch aufgenommen?
Wie funktioniert das mit der Immatrikulation?
Bekommt ich alles schriftlich erklärt oder muss ich mich selbst kümmern?

Was passiert wenn ich ins Wartesemester rutsche?

Wie oft darf ich mich bewerben?
Wie funktioniert die Bewerbung mit den alten Unterlagen?

Was passiert, wenn ich nicht bestehe?

Bekomme ich eindeutig Bescheid?
Wann darf ich mich wieder bewerben?

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►Bewerbungen sind teuer!

Eine normale Bewerbung…

kostet ja schon ein paar Euro. Da braucht man eine anständige Mappe, starkes Papier, ein hübsches Bewerbungsfoto, einen festen Briefumschlag und das Porto. Pro Bewerbung die dann aus dem Haus fliegt, gibt man da gerne 5 bis 10 Euro aus. Gut, dass allmählich alles online geregelt werden kann.

Eine kreative Bewerbung…

ist eine ganz andere Welt. Wer vom ersten bis zum letzten Eindruck punkten möchte, muss blechen! Angefangen bei der Mappe bis hin zu einer geeigneten Bleibe für den Aufenthalt während der Prüfung. Ich habe meine Finanzen grob überschlagen und komme auf 250 Euro, die ich für insgesamt 3 Bewerbungen ausgegeben habe!

  • 70 Euro für zwei Mappen
  • 80 Euro für den Ausdruck hochwertiger Fotografien
  • 40 Euro für den Karton als Passepartout
  • ca. 50 Euro für Materialien, die ich für den Test brauchte
  • etwa 30 Euro für Bus und Bahn

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►Vorbereitung der Mappe

Die beste Vorbereitung ist an erster Stelle, sich zu motivieren einfach kreativ zu sein. Außerdem gehört immer das Beobachten dazu. Damit ist gemeint, dass du dich in die reale Welt begibst und beobachtest, was und wer dort zu finden ist. Aber auch Kopieren oder Ideen-„klauen“ bei Profis und Vorbildern ist erlaubt (mach dein eigenes Ding daraus).

„Mutti hat gesagt…“

Deine Mama hat dich lieb und fand schon die Kritzeleien toll, die du mit 4 Jahren gemacht hast. Wenn du eine ehrliche Meinung willst, die dich in deinen Fähgkeiten weiter bringt, dann geh zu jemandem, der dich nicht kennt und keine Angst davor hat, dich zu verletzen. Später nimmt auch niemand Rücksicht auf deine Gefühle.

Zeichenkurse…

sind oft schweineteuer und bringen dir nicht viel. Setze dich lieber zu Hause hin und übe für dich selbst (Youtube ist ein guter Lehrer). Es ist eigentlich gar nicht so wichtig, zeichnen zu können. Du kannst bei Kommunikationsdesign auch einen Weg einschlagen, bei dem du nie mehr eine schöne Zeichnung anfertigen musst.

Ratgeber…

sind Bullshit – entschuldige, aber es ist so! Auch ich habe mich verleiten lassen und ein solches Exemplar für 30€(!) gekauft. Das Problem (und das wirst du heute noch häufiger lesen) jede Hochschule ist anders. Und da das die Autoren auch wissen, lässt sich so ein Ratgeber lesen wie von einem Ahnungslosen geschrieben. Man bekommt einen Tipp und der wird direkt wieder entkräftet. Da steht zum Beispiel: „das könnte an deiner Schule jedoch anders sein.“ oder „in der Regel wird XYZ nicht gern gesehen“ bzw. „Meistens ist es so – manchmal aber auch ganz anders“spare dir lieber das Geld!

Mappenkurse…

sind mit Vorsicht zu genießen. Ein solcher Kurs kann dir helfen einen neuen Blick auf das Fach Kommunikationsdesign zu bekommen. Aber lasse dich nicht davon treiben, die Mappe in diesem Kurs zu erstellen. Die Professoren wollen deine Kreativität erkennen und nicht die, deines Kursleiters. Oft kennt die Prüfungskommission schon die typischen Arbeiten eines solchen Kurses.

Mappenberatung an der Hochschule…

ist der einzig richtige Weg, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Eine solche Beratung wird von den Professoren selbst oder Studenten in einem höheren Semester veranstaltet. Oft kannst du dort erste Arbeiten oder eine ganze Mappe vorzeigen und kostbare Hinweise ernten. Nur dort kannst du dir Tipps holen, die auf die Bewerbung an deiner Wunschhochschule zugeschnitten sind.

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►Wie man eine Mappe erstellt – Typsache

Die Planer-Typen

Das ist eine Gruppe von Menschen, die ich sehr beeindruckend finde. Sie fangen schon mehrere Monate vorher mit der Mappe an, überarbeiten sie ständig, finden einen roten Faden oder haben bereits ein Thema an dem sie ihre Arbeiten anlehnen. Ihre Bewerbung ist ein einziges Gesamtwerk.

Die Unentschlossenen

Die Unentschlossenen können sich einfach nicht für ein Thema entscheiden und machen deswegen einfach, was ihnen gerade einfällt. Dadurch dass sie Spaß daran haben, erkennt man oft ihren eigenen Stil. Am Ende werden die einzelnen Arbeiten einfach in die Mappe gelegt und fertig.

Die Stress-Typen

Irgendwie haben diese Leute sich nicht getraut anzufangen oder ihnen ist kein passendes Thema eingefallen. Darum haben sie bis zum bitteren Ende gewartet und die Mappe in den letzten 2 Wochen in Nachtschichten erarbeitet. Diese Menschen sind besonders produktiv, wenn die Zeit knapp wird. Ich zähle mich zu ihnen.

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Wie meine Mappe aussieht zeige ich dir in DIESEM BEITRAG.

►Meine kleinen Tipps zur Mappe

Geheimrezept

Ja, es gibt ein Geheimrezept, wie man eine erfolgreiche Mappe erstellen kann. Das findest du bei den Beratungsterminen der Hochschule, wo du dich bewerben willst. Dort wird man dir sagen können worauf es ankommt. Denn jede Hochschule hat andere Schwerpunkte. Deswegen musst du dir dein Rezept bei jeder Schule persönlich abholen, wenn du dir ganz sicher sein möchtest.

Thema oder roter Faden

Ein Thema oder Roter Faden ist eine coole Sache, wenn die Umsetzung gelingt. Aber ich kann dir sagen: nach 10 Arbeiten wird es immer schwieriger passende Arbeiten zu erstellen. Wenn dir das passiert, erzwinge es nicht! Entweder du teilst deine Mappe in verschiedene Themen ein oder du setzt auf Einzelarbeiten und Serien die für sich sprechen und stark sind.

Minimaler Aufwand

An den meisten Schulen werden die Mappen im Akkord von Studenten in einem Raum ausgelegt und die Profs schauen einmal grob drüber. Das heißt, dass deine Arbeiten wenig Beachtung bekommen. Ja auch irgendwie verständlich bei 200 bis 600 Bewerbern. Halte also deinen Aufwand so klein, wie es geht. Es kommt hauptsächlich auf deine Ideen an und weniger darauf, ob du eine perfekte Schraffur beherrschst.

Vielfalt und Können

Aber auch wenn die Arbeiten nur 3 Sekunden angeschaut werden, registriert die Jury doch, ob du es wirklich willst oder ob du dich gequält hast. Sortiere die Arbeiten aus, bei denen DU nicht zufrieden bist und verzichte lieber auf eine Technik, wenn sie dir nicht gelingen will. Vielfalt ist gut. Der Grad zwischen Experiment und misslungenem Versuch kann dabei sehr schmal sein.

Leidenschaft

Stehe hinter den Arbeiten, die du gemacht hast. Es muss Spaß und Leidenschaft in ihnen stecken. Man spürt, wenn jemand etwas halbherzig gemacht hat. Außerdem: wie willst du deine Mappe glaubwürdig vertreten, wenn an deiner Schule ein Gespräch Teil des Verfahrens ist?

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►Die Bewerbung – Papierkram und Ablauf

Dazu kann ich dir leider nichts sagen, außer: es steht eigentlich IMMER auf der Website deiner Wunschhochschule, was zu tun ist.
Das Bewerbungsverfahren ist von Hochschule zu Hochschule anders. Es kann sein, dass du alle 2 Wochen über mehrere Monate hinweg mit ihnen in Kontakt treten musst, weil eine weitere Frist für Abgaben näher kommt. Es kann aber auch sein, dass alles sehr kompakt ist und dein Urteil nach bereits einem Monat klar ist.

Du solltest dir jedoch deine Unterlagen vom Abitur bereit halten. Eine Kopie oder eine beglaubigte Kopie deines Zeugnisses (+eventuell Bescheinigung über ein dazugehöriges Praktikum) werden immer gefordert. Lies auch da noch einmal genau nach, damit du dann nicht in Panik ausbrichst, weil dir eine Urkunde o. Ä. fehlt.

zur Übersicht


►So wird die Mappe bewertet

Meistens gibt es einen Mappenvorentscheid. Darüber wird gefiltert, wer in die Prüfung oder ein persönliches Gespräch weiter darf. Die Studenten legen die Arbeiten aus deiner Mappe in einer Halle aus (zum Beispiel Aula oder Festsaal) und die Professoren laufen daran vorbei und schreiben sich zu jeder Mappe eine Kleinigkeit auf. Danach oder schon währenddessen wird diskutiert und aussortiert. Bei vielen Mappen ist es klar, dass man sie nicht an der Schule haben möchte oder, dass man sie ganz sicher annehmen würde. Über die graue Masse dazwischen, die weder richtig gut noch richtig schlecht waren, wird wahrscheinlich lange gestritten oder (nach meinem Gefühl auch manchmal) einfach gewürfelt.

Wenn du zu der grauen Masse gehören solltest, könnte es dir das Genick brechen, wenn du schon viel Erfahrung durch Ausbildung oder Praktika im Kommunikationsdesignbereich gesammelt hast (und einen Lebenslauf abgeben musstest). Das hat folgenden Grund: Stell dir vor, du bist Chef einer Firma und musst dich zwischen zwei Bewerbern entscheiden, die sich in der Probewoche beide gleich gut angestellt haben. Wen würdest du wählen? Denjenigen, der vorher nie Berührung mit der Materie hatte? Oder den, der schon  mehrere Jahre in einem ähnlichen Betrieb gearbeitet hat? – Genau, du stellst den Bewerber ein, dem du mehr beibringen kannst.

zur Übersicht


►Die Eignungsprüfung

Auch hier kann ich dir nur empfehlen dich vor Ort zu erkundigen oder bei precore.net vorbei zu schauen. Dort kannst du dir Mappen ansehen, Prüfungen durchlesen und im Forum mit Bewerbern und Studenten Kontakt aufnehmen.

Aber eins sei gesagt: du brauchst keine Angst vor dem Test haben. Niemand wird dich bloß stellen, streng sein oder dir unangenehme Fragen stellen, die du nicht beantworten kannst. Die Professoren wissen, dass du unbedingt studieren möchtest (darum hast du dir ja die Mühe mit der Mappe gemacht). Und sie wissen auch, dass du deswegen sehr aufgeregt bist. Darum kommen sie dir entgegen und versuchen die Prüfung so locker und entspannt zu gestalten, wie es nur geht.

Da ich bei zwei Kommunikationsdesign-Eignungsprüfungen war, werde ich dir jetzt zeigen, wie unterschiedlich so ein Test ausfallen kann.

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►Die Eignungsprüfung an der HS Mainz

Die Mappenabgabe

In Mainz kommst du nur in den Test, wenn deine Mappe „bestanden“ hat. Du gibst die Mappe ca. 2-3 Wochen vorher ab, bekommst eine Absage oder eine Einladung und kannst dir die Mappe dann während der Prüfungstage wieder abholen.

Die Prüfung

Die Prüfung ist in 3 Teile und 2 Tage gesplittet. Der erste Teil ist theoretisch. Dort musst du vor Allem schreiben oder einen Text verstehen und zeichnerisch umsetzen. Der zweite Teil findet am Nachmittag des ersten Tages statt. Du bekommst eine Aufgabenliste, die du vorwiegend zeichnerisch umsetzen musst. Alle Aufgaben musst du dir zeitlich selbst einteilen. Das kann leicht in Stress ausarten, weil du für viele Aufgaben keine Zeit hast nachzudenken.

Am zweiten Tag ist die mündliche Prüfung. Die darfst du dir aber auf keinem Fall so vorstellen wie im Abitur. Die Profs wollen nicht wissen, was du schon weißt, sie wollen wissen, wie kreativ du bist und wie du dich verhältst. Dazu müsst ihr in einer Gruppe einen „Vortrag“ ausarbeiten. Meistens ist es eine Präsentation über ein Projekt, Organisation, Produkt oder Verbesserungsvorschläge zu etwas existierendem (Meine Gruppe sollte sich einen neuen Eignungstest ausdenken).  Die Stimmung ist dabei sehr locker und du hast das Gefühl, du sitzt nicht vor einer Jury sondern vor ein paar Freunden.

Der entscheidende Brief

Während der Prüfung bekommst du an keinem Punkt das Gefühl vermittelt, dass du gute oder schlechte Aussichten auf einen Studienplatz hast. In Mainz bedeutet eine bestandene Prüfung nicht, dass du auch angenommen wirst. Zu deiner Prüfungsnote (70%) wird dein Abiturschnitt (30%) gerechnet. Diese Schule hat ein Nachrück-Verfahren. Wirst du direkt aufgenommen, läuft die Bewerbung schon seit reichlich 2 Monaten. Musst du darauf warten, dass jemand seinen Studienplatz ablehnt, können über 4 Monate vergehen, bevor du den Ablehnungsbescheid bekommst!

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►Die Eignungsprüfung an der HS RheinMain Wiesbaden

Die Mappenabgabe

In Wiesbaden hat jeder die Chance mit Mappe und Prüfung zu punkten. Du meldest dich nur zum Test an und bringst deine Mappe dann am ersten Tag mit. Während du dann im Test sitzt, wird die Mappe parallel von den Professoren angeschaut und bewertet.

Die Prüfung

Die Prüfung besteht aus 2 oder 3 Tagen (zu Tag 3 werden nicht alle eingeladen). Da es viele Pausen zwischen den Programmpunkten gibt, bekommst du am Anfang eine Übersicht auf die Hand. Es gibt 5 Aufgaben: Fotografisches Sehen (fotografieren), Konzeptionelles Verständnis (schriftliches Talent), Visuelle Navigation (Funktionen darstellen), Filmisches Denken (Storyboard und Filmidee) und Illustration und Farbe. Jede Aufgabe hat einen eigenen Programmpunkt. Du musst dir also deine Zeit nicht selbst einteilen und du hast viel Raum um dir deine Ideen zu überlegen.

Nach den Aufgaben wird dir die Wartezeit mit kleinen Events, Vorträgen und Filmen versüßt. Denn jetzt sind die Professoren noch dabei eure Prüfungsergebnisse durchzusehen. Nach einem Punktesystem (Mappe+Prüfung) werden dann die besten Bewerber ermittelt und bekannt gegeben. Wer jetzt nicht genannt wird weiß, dass er keinen Studienplatz bekommt – Ausnahmen sind besonders begabte Bewerber – und sich seine Mappe direkt abholen kann . Für alle anderen sieht es gut aus. Sie werden für den nächsten Tag ins Gespräch eingeladen.

Das Gespräch dauert nur ca. 5 bis maximal 10 Minuten und ist dafür da dich schon einmal kennen zu lernen. Dir werden hauptsächlich Fragen zur Mappe (wie oder wo hast du das gemacht? Wie kamst du auf die Idee?) oder zu dir selbst gestellt (Was machst du zur Zeit? Warum möchtest du hier studieren?). Mit einem Augenzwinkern wird dir dann auch vermittelt, wenn du mit einer Zusage rechnen kannst.

Der entscheidende Brief

In Wiesbaden kommt die Einladung zum Gespräch einer Zusage gleich. Hier zählt nur deine kreative Leistung. Nur Ausnahmen werden jetzt noch aus dem Verfahren gekickt. Wenn du nicht ins Gespräch kommst, ist seit der Anmeldefrist erst eine Woche vergangen! Die Zusage bekommst du nach 2-3 Wochen nach dem Test. Die offizielle Absage nach 3-7 Wochen.

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►Allgemeine Tipps zur Prüfung

Ich packe meine Tasche und nehme mit…

In einer solchen Prüfung hast du wenig Zeit, um alles perfekt auszuarbeiten. Auch wenn in der Einladung viele verschiedene Materialien aufgelistet waren, versuche das abzuspecken und dich bei „Oder-Ansagen“ zu entscheiden, womit du besser arbeiten kannst. Du wirst zum Beispiel niemals alle 260 Farben aus deinem Polychromoskasten nutzen können. Bei mir sah das dann so aus:

  • Bleistifte in verschiedenen Härten (3 reichen)
  • Filz- oder Buntstifte (aber nur eine Auswahl)
  • Feder oder Fineliner (weniger Sauerei)
  • Kugelschreiber oder Füller (2 für den Fall, dass einer leer geht)
  • wasserlösliche Farben (Aquarellfarben, klein und machen wenig Sauerei)
  • Pinsel und Wasserbehälter (bzw. meinen Wassertankpinsel)
  • Zeichenblock A3, Schreibblock A4
  • Zeichenbrett (wird auch ohne gehen)
  • Kleber, Schere, Lineal, Spitzer, Radiergummi…
  • Digitalkamera
Kontakte knüpfen

Ihr habt alle das gleiche Ziel, die gleichen Interessen und das Gleiche durchzumachen. Ich empfehle dir, suche Kontakt und tauscht Handynummern! Es tut gut die Aufregung bis zum entscheidenden Brief mit jemandem teilen zu können oder sich gegenseitig zu erkundigen, ob man denn schon etwas gehört habe. Ebenso gut tut es, wenn man gemeinsam Feiern, Trauen oder sich Trost geben kann.

Essen, Trinken, Süßigkeiten

Die Prüfung ist anstrengend und saugt an deiner Ausdauer. Wichtig ist es, viel zu trinken und immer einen kleinen Snack für den aufdringlich knurrenden Magen dabei zu haben. Vielleicht hast du keine Zeit in der Pause etwas zu Essen zu holen oder du wurdest in ein interssantes Gespräch verwickelt.

Notfallpaket

Denk daran, was dir vielleicht passieren könnte oder was du gelegentlich spontan brauchst. Mein Notfallpaket besteht aus Taschentüchern, Kopfschmerztabletten und Tampons – man kann ja nie wissen.

Ein voller Handyakku

Es gibt nichts Schlimmeres als ein totes Handy, wenn man unbedingt seine Gefühle mit einer vertrauten Person teilen möchte. Du hast zum Beispiel nicht bestanden und möchtest abgeholt werden. Oder es lief alles wie am Schnürchen und du willst unbedingt jemandem freudig ins Ohr schreien.

Beschäftigung

Je nachdem, wie deine Prüfung aufgebaut ist, kann es sein, dass du eine lange Zeit nichts zu tun hast. Irgendwie sind auch alle langsam müde und werden wortkarg. Nimm dir etwas mit, womit du dich beschäftigen kannst. Ein Buch, etwas zu Stricken, dein Skizzenheft oder deine tragbare Spielkonsole.

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►Bin ich zu schlecht? – Warum ich abgelehnt wurde

Als ich im Sommer in Mainz keinen Studienplatz bekommen habe, war ich sehr enttäuscht und wütend. Ich machte das jetzt schon seit einigen Jahren, war immer eine der Besten gewesen und hatte nun die Prüfung haarscharf mit 3,5 bestanden. Und trotzdem wurde ich abgelehnt. Ich fragte mich, ob ich gar nicht so gut bin, ob ich das nicht kann, ob ich überhaupt etwas kann. Meine Motivation war am Ende. Mir wurde jedoch klar, dass ich das unbedingt möchte, rappelte ich mich wieder auf und holte mir Zuspruch woher es nur ging. Nicht aufgeben!

Die meisten Studenten mussten das Gleiche durchmachen, wie ich und vielleicht du. Sie hatten sich vorher nicht ausreichend informiert, glaubten ein bisschen Erfahrung oder Zustimmung von Freunden würde genügen. Heute weiß ich, dass ein solches Bewerbungsverfahren oft willkürlich und unfair ist. Sehr gute Leute rutschen durchs Raster, weil sie einfach nicht den Nerv der Hochschule getroffen haben. Unerfahrene Menschen, die gar keine Ahnung hatten, was Kommunikationsdesign ist, hatten hingegen Glück und haben es mit ihren Zeichnungen beim ersten Mal geschafft.

Gib also nicht auf. Informiere dich, was in eine Bewerbung gehört, was die Profs sehen wollen und lass dir Zeit mit deiner (zweiten) Bewerbung. Die meisten schaffen es beim 2. Anlauf ;)

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►Qual der Wahl – Entscheidung bei mehreren Zusagen

Ich konnte es gar nicht fassen, als ich die Zusage bekam: JA, ICH DARF IN WIESBADEN STUDIEREN, ENDLICH! Im Fall, dass mich auch Mainz im zweiten Anlauf aufnehmen würde, hatte ich eine Prioritätenliste:

1. Die Sympathie und Organisation

Je nachdem, wie du deine Prioritäten setzt, kann das natürlich für dich an 2. oder 3. Stelle stehen. Bedenke aber, dass der Studiengang Kommunikationsdesign sehr persönlich ist. Du gehst dort nicht hin und lässt dich von einem Prof berieseln – Nein, du musst mit den Menschen zusammen arbeiten und ihnen vertrauen können.

Bisher habe ich mich an keiner Schule so richtig wohl gefühlt und war immer froh, wenn ich nach einiger Zeit das Lager wechseln konnte. Das lag zum Einen an den Menschen (viele waren unhöflich, rotzfrech oder unfair). Aber zum Anderen auch an der Organisation (schlechte Kommunikation, undurchdacht, unlogisch, unpünktlich).

2. Das Programm

Jede Schule hat einen Modulplan. Dort kannst du dir schon einmal ansehen, was es alles zu entdecken gibt. Wenn du also fasziniert von Film oder Drucktechniken bist, dass schon dein Leben lang machen wolltest und deine Schule dieses Fach nicht anbietet, dann würde ich mich für diese Hochschule nicht entscheiden.

Ich weiß noch nicht, was genau ich machen möchte. Darum ist es mir wichtig, dass ich in jedes Fach hinein schnuppern darf und mich nicht von Anfang an festlegen muss.

3. Die Entfernung

Das sollte dein letzter Grund sein, wenn du nicht von irgendetwas abhängig bist. Freunde und neue Bekannte findet man schneller als man glaubt. Lass dich auf ein Abenteuer ein und ziehe einmal quer durch Deutschland, wenn du deine Traumschule gefunden hast!

Da ich vor kurzem mit meinem Freund zusammengezogen bin, habe ich mich nur an den Schulen beworben die ich mit Bus und Bahn erreichen kann. Mein Favorit wäre hier Mainz. Diese Schule erreiche ich innerhalb von 7 Minuten. Doch Wiesbaden hat mich bei meinem ersten Punkt überzeugt und darum nehme ich die 2 bis 3 Stunden in Bus und Bahn täglich in Kauf.

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Das war meine kleine und ehrliche Tippsammlung

Ich hoffe ich habe nichts vergessen, was dringend zu erzählen gewesen wäre. Und ich hoffe natürlich, dass ich dir helfen konnte, dir ein paar Fragen beantworten konnte, dir vielleicht sogar die Angst vor der Prüfung nehmen konnte…

Du hast noch Fragen?

im 8. Semester habe ich ein FAQ geschrieben, das die meisten deiner Fragen ausführlich beantworten wird.

Warum hast du dir diesen Beitrag angeschaut?

 

Danke, dass du abgestimmt hast 🖤
Dein Feedback bedeutet mir viel!

 

Ich beantworte dir alle Fragen in den Kommentaren!

Viel Erfolg bei deiner Bewerbung
Liebe Grüße > sara

Eleganter Adventskalender im Bilderrahmen
Meine Mappe für Kommuni­kations­design an der HS RheinMain Wiesbaden

8 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hallo :)
    Ich habe vor ein paar Woche meine Mappe an einer Hochschule abgegeben und vor wenigen Tagen, nach der Mappenprüfung, auch die Einladung zum 2. Teil der Eignungsprüfung bekommen, also 4 Prüfungen verteilt auf 2 Tage. Hast du Tipps, wie ich mich darauf gut vorbereiten kann? Bin etwas nervös :/

    Antworten
    • Hey Eva,
      herzlichen Glückwunsch zur Einladung!
      Phu mit Nervosität gehen wohl alle etwas anders um.

      Mir hat es geholfen meine Tasche für die Prüfung für alle möglichen Zwischenfälle zu packen: ein paar Snacks, Taschentücher, Medikamente für Kopfschmerzen, Ladekabel, ausreichend leckere Getränke und etwas für die Pausenbeschäftigung. Ich hatte sogar eine Checkliste, die ich mehrfach durchgegangen bin, um ja nichts zu vergessen. So habe ich mich sicher gefühlt.

      Du wirst vermutlich schnell arbeiten müssen. Schau mal auf precore.net vorbei. Dort stellen viele Studenten alte Prüfungen ein. Vielleicht kannst du so schon ein Gefühl für die Zeit und die Aufgaben bekommen?

      Lass dich auf jeden Fall nicht verrückt machen. Die Profs halten Ausschau nach einzigartigen und interessanten Personen. Lass dich also bloß nicht von der Meinungen, Ideen oder Arbeiten der anderen ablenken und mach einfach DEIN DING, dann wird das schon! Der Tipp klingt echt doof – ich weiß – aber ich glaube genau das war mein Fehler, warum ich in Mainz im ersten Anlauf nicht angenommen wurde. Es wird weniger auf Technik und Qualität der Arbeit geachtet sondern mehr auf deine Ideen. Die dürfen ruhig verrückt sein – halte deine eigenen Macken also nicht zurück ;)

      Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen?
      Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass es klappt.

      Liebe Grüße > sara

      Antworten
  • Hi Sara,
    ich bin gerade auf deinen Post gestoßen, weil ich mich auch gerne für ein Studium bewerben möchte. Nur leider fühle ich mich momentan ziemlich unsicher, ob meine Leistungen dazu reichen, besonders im Bereich Zeichnen. Ich finde meine Zeichnungen nicht besonders schlecht, nur brauche ich für diese oft etwas mehr Zeit. Da bin ich mir unsicher ob ich eine Chance bei einem Eignungstest unter strenger Zeitvorgabe haben könnte… Wie ich gesehen habe, studierst du jetzt bereits seit 2017 an der Hochschule RheinMain. Wie gefällt es dir dort bisher in dem Studium? Und war die Mappe sowie der Eignungstest sehr schwierig für dich?
    Da ich auch aus dem Rhein-Main-Gebiet komme und gerne hier bleiben möchte, sind es bei mir auch die Hochschule Mainz sowie Wiesbaden, an welchen ich mich gerne bewerben möchte. Ich habe auch bereits eine abgeschlossene Ausbildung zur Mediengestalterin und möchte nun gerne das Studium anstreben.
    Deine Tips waren sehr hilfreich bisher und ich werde definitiv auf deine Seite zurückkommen, während meiner Bewerbungszeit. :)
    Liebe Grüße
    Christin

    Antworten
    • Liebe Christin,
      ich freue mich, dass du meine Seite gefunden hast und ich dir schon helfen konnte :) Was das Zeichnen angeht, kann ich dich direkt beruhigen: Es kommt mehr darauf an, dass man deine Ideen erkennt. Und nicht, wie perfekt oder ausgearbeitet deine Entwürfe sind. Denn 90% der Teilgebiete im Studium sind digital oder haben gar nichts mit dem Zeichnen zu tun. Kleiner Tipp an dieser Stelle: Verzichte bei allen Aufgaben, auch wenn eine Ausarbeitung gewünscht wird, zunächst auf Farben und Schraffuren. Dann hast du schon einmal deine Idee auf dem Blatt und kommst zum Schluss nicht ins straucheln. Deine Idee zu zeigen ist wirklich immer das Wichtigste!

      Zu deinen anderen Fragen:
      Witziger Weise wollte ich gar nicht nach Wiesbaden. Ich war ja schon nach Mainz gezogen und der Weg zur HS wäre in 7 Minuten geschafft. Wiesbaden war also nur mein Rettungsboot ;) Ich habe meine Unterlagen einen Tag vor Bewerbungsschluss eingeworfen. Die „guten“ Arbeiten gab ich in Mainz ab und die Schlechten packte ich in die Mappe für Wiesbaden. Darum bin ich mega entspannt in die Prüfung gegangen: „Hier willst du eh nicht unbedingt hin“, dachte ich :D Naja und dann ging das mit Mainz schief. Was mein Glück war. Du musst wissen: Mainz ist eher künstlerisch veranlagt. Du machst dort viele coole, verrückte Sachen, die dich an deine kreativen Grenzen bringen. Aber alles ist ziemlich realitätsfern. In Wiesbaden arbeitest du mehr praktisch und wirst häufig Projekte haben, wo die Aufgabe von einem realen Kunden kommt. Mit Wiesbaden bin ich sehr zufrieden. Aber was für dich das Richtige ist, musst natürlich du entscheiden :) Als Mediengestalterin hast du auf jeden Fall schon einen kleinen Vorsprung den anderen gegenüber.

      Wenn du noch Fragen hast, stell sie gerne hier. Oder schreib mich auch gerne auf WhatsApp unter der Nummer in meinen Kontakten an :)

      Viel Erfolg, guten Rutsch und Liebe Grüße > sara

      Antworten
  • Liebe Sara,
    auf der Suche nach hilfreichen Posts zum Thema Mappe etc. bin ich nun hier bei dir gelandet- und ja, hilfreich war es :)
    Aber eine Frage habe ich auch: mir wurde gestern erzählt, dass es theoretisch reicht, wenn man an EINER Hochschule die Mappe abgibt und die Prüfung absolviert und mit der erreichten Note sich dann für den gleichnamigen Studiengang auch an anderen HS bewerben kann, obwohl man da keine Prüfung absolviert hat. (Also ähnlich wie beim Mediziniertest den man ja auhc nur einmal macht und für alle gilt)
    Ich würde mich sehr freune, wenn du dazu was sagen kannst…
    Danke jedenfalls für deine hilfreichen Tipps hier :)

    Ich hoffe, die geht´s gut soweit…
    Alles Liebe sendet dir Magda

    Antworten
    • Hallo Magda,

      Ich freue mich sehr, dass dir mein Beitrag geholfen hat :)
      Ich glaube allerdings nicht, dass man sich mit einer Art Notenschnitt bei verschiedenen Hochschulen gleichzeitig bewerben kann. Grund für die Aufnahmeprüfung ist nicht nur festzustellen, ob der Studi etwas auf dem Kasten hat, sondern auch, ob er zur Hochschule passt – ähnlich wie bei einem Bewerbungsgespräch. Sie wollen dich so kennenlernen. Die Studiengänge sind von Einrichtung zu Einrichtung extrem unterschiedlich. Die Einen legen mehr wert auf experimentierfreudige, künstlerische Studis die Anderen wollen lieber praxisorientierte Leute haben, die bereit sind sich in Regeln und Details hinein zu nerden. Auch die Lehrinhalte können trotz gleichem Namen extrem abweichen.

      Vielleicht gibt es Einrichtungen, die mehrere Standorte haben und wo man sich dann mit einem Test an den zusammengehörigen Schulen bewerben kann. Das kann ich mir vorstellen.

      Sonst musst du wohl da durch. Leider.

      Ich hoffe ich konnte dir deine Frage beantworten.
      Wenn du noch mehr Fragen hast, schreib mir gerne eine Mail oder eine Nachricht bei Telegram. Klicke dazu einfach auf die Buttons oben rechts :)

      Liebe Grüße und viel Erfolg > sara

      Antworten
  • Liebe Sara,

    Ich bin gerade dabei mich für den Master Kommunikationsdesign zu bewerben und bin beim stöbern auf deine Seite gekommen, die mir sehr geholfen hat!
    Ich komme aus einem anderen Design Bereich und möchte gerne den Master versuchen, bin aber total verunsichert was die Mappe angeht, was für Arbeiten rein sollen, wieviele und welche Größe… wieviele ist uns freigestellt und höchstens A1 Format)
    Habe mich nun für A3 entschieden und werde einige Arbeiten aus meinem Studium zeigen und einige anfertigen, sodass ich auf ca. 15 Arbeiten komme.
    Nun hab ich gleich zwei Fragen und hoffe, dass du mir helfen kannst:
    1. inwiefern und auf welche Art und Weise muss man dazuschreiben worum es in der Arbeit, die man da zeigt, geht? Muss ich einen kleinen Text formulieren oder einen Satz oder reicht auch nur eine Überschrift?
    Und 2. ich sehe immer häufiger und auch bei dir, dass kleiner angelegte Arbeiten auf ein großes Format geklebt werden. Sei es mehrere Bilder oder Fotos oder auch nur eins, dass mittig geklebt wird. Ist das die Regel? Ist das blöd Arbeiten unterschiedlicher Größe in der Mappe zu haben?

    Ich würde mich über eine Antwort riesig freuen! :)

    Liebe Grüße
    Tina

    Antworten
    • Liebe Tina,
      schön, dass du zu mir gefunden hast. Aus welchem Designbereich kommst du denn?

      Zu deinen Fragen:
      Bei uns war – wenn ich mich recht erinnere – ein kurzer Text zur Entstehung und Idee der Mappe gefordert, den wir in den Deckel der Mappe kleben sollten.
      Die Arbeiten sollten im Idealfall dann für sich sprechen und selbsterklärend sein. Du musst deine Mappe schon als Kommunikationsdesign-Produkt verstehen, dass deine zukünftigen Profs überzeugen soll.
      Ich würde so wenig Text wie möglich verwenden (außer er ist eine eigenständige Arbeit oder Typografie), da die Profs meistens nicht die Zeit haben sich längere Geschichten oder Erklärungen durchzulesen. Zumindest ist es so beim Bachelor, wo sich gerne mal hunderte Menschen auf einmal bewerben. Vielleicht können sie sich beim Master intensiver mit (d)einer Mappe beschäftigen. Ich habe neben meine Arbeiten nur kurze Überschriften bzw. Bildunterschriften auf den Karton geschrieben. Bei den Fotos waren es Sätze aus der Werbung, die zu den Fotos gehören und bei allen anderen habe ich damit Missverständnisse oder Fehlinterpretation vermeiden wollen. Andere Studis, die ein geschlossenes Thema hatten, haben gar nichts dazugeschrieben und wieder andere haben jedes Bild erklärt. Ich denke du musst da das richtige Maß für deine Arbeitsproben finden. Sei dir nur bewusst, dass die Profs eventuell keine Zeit haben sich Mehr als ein-zwei Sätze pro Arbeit durchzulesen.

      Und die zweite Frage:
      Ja, Bilder auf einem Karton zu arrangieren ist der Normalfall. Manche Hochschulen oder Unis verlangen das sogar so, um ihre Bewerber besser vergleichen zu können und weil sie sich besser stapeln lassen. :D
      Aber die Meisten lassen die Freiheit, denn Gestaltung hört ja nicht an der Blattkante auf. Alles ordentlich auf eine Pappe zu kleben ist die sichere Nummer. Damit stößt du niemandem auf, löst aber auch keine außerordentlichen Reaktionen aus. Wenn du keine Vorgaben hast, kannst du ganz anders Arbeiten und mit deiner anderen Art überzeugen oder im Gedächtnis bleiben. Bei uns erzählt ein Prof ständig von einem Bewerber, der alle Arbeiten in einen kleinen Koffer geworfen hat, die Ecken waren bestoßen und die Papiere unterschiedlich groß, teils schmutzig. Das Mappenthema dieses Bewerbers war „unterweg“. Diese „schlampige“ Präsentation war damit perfekt und gehörte zum Konzept.
      Viele Studis in meinem Semester haben damals kleine Bücher gebunden, Skizzenbücher beigelegt oder Umschläge für ihre Fotos gebastelt. Meine Mappe war der Zeit und Frustration aus der ersten Bewerbung geschuldet etwas nüchterner :D
      Ich glaube auch hier liegt es wieder an dir und deinen Arbeiten, was da am besten passt.

      Ich hoffe ich konnte dir deine Fragen zufriedenstellend beantworten ;)
      Wenn du noch mehr Fragen hast oder mir etwas zeigen möchtest, kannst du mir gerne bei Instagram, Telegram oder über Mail schreiben. Die Buttons findest du oben oder hinter „KONTAKT“.
      Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg bei deiner Bewerbung!

      Liebe Grüße > sara

      Antworten

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